Rezension „Sophies Tagebuch“
von Nicolas Remin
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*Werbung - unbezahlt
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Vielen Dank an den Rowohlt Verlag für das Rezensionsexemplar, dass mir zur Verfügung gestellt wurde.
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Die Rezension beruht auf meiner eigenen und objektiven Meinung zum gelesenen Buch und wurde nicht durch andere beeinflusst.
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Erika zur Linde findet nach dem plötzlichen Tod ihres Vaters, das Tagebuch ihrer Mutter. Ihre Eltern lebten zur Zeit des zweiten Weltkrieges und auch sie kam zu dieser Zeit auf die Welt.
Im Tagebuch erfährt sie einiges über ihre Eltern, das sie noch nicht wusste. Denn in dem Tagebuch taucht ein gewisser Felix Auerbach auf, ein Jude, um den sich ihre Eltern gekümmert haben. Langsam kommt sie der Geschichte ihrer Mutter immer näher und erfährt warum ihr Vater Selbstmord begangen hat. Nach und nach stellt sie ihre eigenen Identität in Frage.
Was hat sie erfahren? Und wird es alles ändern?
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Aufgebaut ist das Buch in zwei verschiedenen Zeitebenen, von denen die Autorin berichtet. Zunächst wird aus der Zeit zwischen 1938 und 1945 in Tagebuchform berichtet, aus der Sicht von Sophie zur Linde. Die andere Perspektive ist die Sicht von ihrer Tochter Erika im Jahre 1989, zu Zeiten des Mauerfalles. Erika findet das Tagebuch ihrer Mutter und liest und bearbeitet dieses, um es besser lesbar zu machen. Die Autorin wählt hier die Ich-Perspektive, die hier auch gut passt.
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Sprachlich erkennt man zwischen den Tagebucheinträgen und der Gegenwart, einen Unterschied. Diesen fand ich persönlich auch sehr passend. Es wird deutlich in welcher Zeit Sophie ihr Tagebuch geschrieben hat und es wirkt somit glaubhafter.
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Gerade die Berichte aus dem Tagebuch fand ich persönlich sehr ansprechend und interessant. Ich konnte kaum aufhören ihrer Worten zu folgen. Die Worte von Erika haben dann leider meine Euphorie wieder ein wenig abgebremst. Denn ich konnte einfach nicht mit ihr warm werden oder ihre Art nachvollziehen. Sie macht eine enorme Entwicklung durch in der Geschichte, aber so richtig kann man nicht nach vollziehen warum das genau zu diesem Zeitpunkt passiert.
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Das das komplette Buch ein recht graue Grundstimmung hat, ist sicherlich keine Überraschung für den Leser. Nicolas Remin beschäftigt sich intensiv mit dem zweiten Weltkrieg und der Judenverfolgung. Die Tagebucheinträge sind hierbei sehr hilfreich und erklärend.
Leider ist es mir nicht ersichtlich warum der Autor für die Gegenwart, gerade den Mauerfall gewählt hat. Auch der Mauerfall ist ein unglaublich großes Thema und ein Teil der Geschichte, der einen großen Raum einnehmen müsste. Leider wird es nur nebenbei aufgegriffen und stellt keine Wichtigkeit da. Zwei so wichtige Punkte der deutschen Geschichte zu kombinieren finde ich nicht sinnvoll, weil man keinen Thema richtig gerecht werden kann.
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Thematisch kann man zusätzlich zum zweiten Weltkrieg hier auch noch ein kleines Familiendrama erkennen, das über eine Generation erhalten bleibt. Es spannend die Geschichte mitzuverfolgen, aber das Ende bleibt für mich auch bis heute noch unlogisch und nicht greifbar und in keiner Verbindung zur Geschichte.
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Ich habe mich schon oft mit dem Thema zweiter Weltkrieg und Judenverfolgung beschäftigt und bin daher recht gut informiert. Ich könnte mir aber vorstellen das es Leser gibt, die das nicht sind. Für genau diese Leser stelle ich mir manche Passagen schwierig vor. Einige Wörter oder geschichtlichen Ereignisse hätte der Autor sicherlich in einer kleinen Agenda aufführen können. Ich denke der Autor möchte den Leser den zweiten Weltkrieg näher bringen, auch denen bisher vielleicht noch kein Interesse hatten oder noch zu jung waren. Hier sind Erklärungen oder kleine Erläuterungen sicherlich nicht verkehrt und helfen bei einer Aufklärung über die Geschichte von Deutschland, die nicht wegzudenken ist.
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Fazit:
Ich hatte mir sehr viel erwartet von diesem Buch, war leider aber eher enttäuscht, da es mich nicht erreichen konnte. Die Zeitwechsel an sich waren nicht verkehrt, hatten aber einige Längen, die den Lesefluss beeinflusst haben.
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3 von 5 Sterne
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