Rezension zu "Die Insel der Zitronenblüten" von Cristina Campus
Marina erbt zusammen mit ihrer Schwester Anna ein Haus und eine Bäckerei in dem wunderschönen Bergdorf Valldemossa, auf der Insel Mallorca. Doch leider kennt keiner die Frau die den beiden ihr Erbe hinterlassen hat. Auf der Insel sind die Geschwister damals aufgewachsen, bevor es Marina als Ärztin raus in die Welt zog. Mit ihrer Rückkehr auf die Insel kamen einige Erinnerungen hoch und auch so manches Geheimnis kommt ans Licht. Doch es stellt sich immer wieder die Frage welches Geheimnis verbirgt sich hinter dem Erbe der beiden Schwestern?
Ich liebe Mallorca sehr und habe selber schon oft dort Urlaub gemacht. Daher fiel es mir nicht schwer mich für dieses tolle Buch mit dem wunderschönen Cover zu begeistern. Ich kenne das Bergdorf Valldemossa und konnte mich voll und ganz auf die Beschreibungen der Autorin einlassen. Man könnte vermuten, sie sass dort und schrieb bei einem Stück Zitronenkuchen dieses zauberhafte Buch.
Als ich mit dem Lesen des Buches begonnen habe, war ich ein wenig verwirrt, da man sich zunächst in Afrika wieder findet. Man erfährt einiges über die Arbeit von Marina als Ärztin ohne Grenzen und ihrer Entwicklungsarbeit in diesem Land. Direkt in den ersten 50 Seiten erlebt man zusammen mit der Protagonistin emotionale Momente. Dieser Teil des Buches ist wichtig um auch den weiteren Verlauf der Geschichte besser zu verstehen. Deshalb konnte ich den Wechsel zwischen den Ländern, der noch einige Male vorkommt, verschmerzen.
Die Geschichte war gut und fliessend lesbar und wurde ein wenig aufgefrischt durch viele Dialoge, Emails oder Briefe. Toll fand ich auch, die vielen Rezepte die man teilweise am Beginn einiger Kapitel finden konnte. Die Autorin geht teilweise sehr weit in die Vergangenheit zurück um die Protagonisten verständlicher zu machen, hier war es mir teilweise etwas zu langatmig aber nicht langweilig. Denn in diesen Bereichen waren die Kapitel teilweise sehr lang, was ich persönlich nicht so toll fand.
Die Protagonisten waren alle gut umschrieben, und man konnte sich ein gutes Bild der Personen machen. Sichtbar wurden dabei auch immer die Hintergründe ihrer Situationen, was einen als Leser noch einmal emphatischer gemacht hat.
Am Ende des Buches passieren viele Dinge auf einmal, hier ging es mir ein wenig zu schnell. Hier hätte ich mir gewünscht ein wenig mehr zu erfahren, ohne zu schnell vorzugehen. Jedoch war der Schluss wirklich gut und voller Emotionen.
Wirklich schön fand ich, dass das Buch sehr vielseitig ist und viel mehr beinhaltet als der Klappentext vermuten lässt. Die Autorin Cristina Campos beschäftigt sich mit vielen wichtigen Themen und den Hintergründen. Wenn man Mallorca mag, wird man dieses Buch sicherlich auch lieben.
Ich gebe diesem Buch 4/5 Sternen und bedanke mich beim Blanvalet Verlag für das Rezensionsexemplar, dass mir zum lesen zur Verfügung gestellt wurde.